Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) hat auf die gestrige Bundestagsdebatte zur Sterbebegleitung reagiert und die Hilfe eines Arztes beim Suizid abgelehnt. „Die Normalisierung des ärztlichen Suizids wäre der falsche Weg", sagte DGP-Präsident Lukas Radbruch am Donnerstag in Berlin. Da nützten auch enge Sorgfaltskriterien, die die Bedingungen klar bestimmten, unter denen ein Mediziner bei der Selbsttötung helfen dürfe, nichts. Sie sind Radbruch zufolge „zum Scheitern verurteilt".
Darüber hinaus kritisierte die DGP die organisierte Sterbehilfe. So unterstützt der DGP-Chef den Entwurf der Bundestagsabgeordneten um Michael Brand (CDU), „der die geschäftsmäßige Sterbehilfe verbietet, aber sonst nichts ändert im Straf- oder Zivilrecht." Obwohl es heute durchaus Möglichkeiten gebe, Schmerzen und Luftnot am Lebensende entgegenzuwirken, würden diese Optionen für die Begleitung nicht ausgereizt, so Radbruch weiter. „Eine adäquate ambulante und stationäre Palliativversorgung kann den Wunsch nach Beihilfe zum Suizid in den allermeisten Fällen ausräumen."
In der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins „f&w führen und wirtschaften im Krankenhaus" stellt der DGP-Geschäftsführer, Heiner Melching, unter anderem Gedanken zur aktuellen Sterbehilfediskussion aus Sicht seiner Gesellschaft vor.