Gematik weist Schuld von sich

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Nach der gestern öffentlich gewordenen Terminabsage für den Testlauf des künftigen digitalen Gesundheitsnetzes schalten die Verantwortlichen auf Abwehr. Nicht die Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte (Gematik), sondern die Industrie sei bei der Zertifizierung ihrer Produkte ins Hintertreffen geraten, heißt in der gestrigen Mitteilung. Gemeint ist vor allem eine Geräteklasse: Die Konnektoren. Als Verbindungsknoten in den Praxen und Krankenhäusern sollen sie die Datenübertragung in alle Richtungen durch Verschlüsselung sicherstellen. Im Frühjahr stellten einige Hersteller, die einen Zuschlag von der Gematik erhalten hatten, ihre Konnektorenvarianten auf der der Health-IT-Messe conhIT vor. Die Prüfung dieser Hardware im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist laut Gematik jedoch noch nicht abgeschlossen. „Augenscheinlich hat die Industrie, die diese Vernetzung vornimmt, an manchen Stellen die Komplexität unterschätzt", sagte die stellvertretende Gematik-Vorsitzende Doris Pfeiffer gestern in Berlin.

Die Politik dürfte deshalb auch nicht, wie im Entwurf zum E-Health-Gesetz bislang festgehalten, mit finanzielle Einbußen für das Brechen von Fristen bestraft werden. „Es kann nicht sein, dass die Haushalte der beteiligten Körperschaften gekürzt werden, wenn die Industrie die notwendigen Komponenten nicht fristgerecht liefern kann", sagte der Gematikvorsitzende Thomas Kriedel. Das wäre dann der Fall, wenn der eigentliche Rollout der Telematikinfrastruktur nicht zum 1. Juli nächsten Jahres beginnen kann. Es gibt allerdings Hoffnung für die Gematik: Die Gesetzespläne sehen für die Bundesgesundheitsminister die Möglichkeit vor, die Fristen ohne das Parlament nachträglich noch zu verlängern.

 

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