Die ausufernde Bürokratie im Krankenhaus zieht mehr und mehr Personalkapazitäten in den administrativen Bereich ab, warnt die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) unter Verweis auf eigene Umfragen. Über die Hälfte der Klinikärzte ist demnach mindestens zwei Stunden pro Tag mit Verwaltungstätigkeiten beschäftigt, wie mehrere Mitgliederbefragungen des MB ergeben hätten. Schuld daran seien gesetzliche Vorgaben zur Dokumentation und Verschlüsselung von Diagnosen und Krankheiten. Auch die Fallprüfungen der Medizinischen Dienste der Krankenversicherung führten regelmäßig zu einem erheblichen bürokratischen Mehraufwand für das beteiligte Klinikpersonal. „Das von der Politik und den Krankenkassen entfesselte Bürokratiemonster frisst wertvolle Arbeitszeit von Ärzten und Pflegekräften, die dann in der Patientenversorgung fehlt. Wir brauchen dringend Vereinfachungen in der Falldokumentation und eine weitgehende Entbürokratisierung ärztlicher und pflegerischer Arbeit", fordert der 2. MB-Vorsitzende Andreas Botzlar in einer Pressemitteilung.
