Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat die Koalition aufgerufen, ihre Pläne zur Kategorisierung der Krankenhäuser in gute und schlechte Häuser aufzugeben. Sie lehnt die Einführung qualitätsabhängiger Zu- und Abschlägen ab. Als Argument führte der Hauptgeschäftsführer der DKG, Georg Baum, eine amerikanische Studie zur Aussagekraft von Qualitätsmessungen in Krankenhäusern ins Feld. Diese mache deutlich, dass scheinbar einfach messbare Indikatoren, wie Komplikations- und Infektionsraten, in weit größerem Umfang als angenommen von den sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen derjenigen, die die Krankenhäuser nutzen, abhängig sein. Deshalb könnten Kliniken, die vermehrt Patienten aus sozialen Problemregionen versorgen, fälschlicherweise als schlecht bewertet werden. Die Analyse zeige außerdem, dass die Messung von Qualitätsindikatoren von sehr aufwendigen und exakt durchzuführenden Messverfahren abhängig sei.
Im Klinikalltag, so Baum, würden alle Patienten künftig in den Kliniken behandelt werden wollen, bei denen die Kassen bereit seien, Qualitätszuschläge zu zahlen. Das jedoch stehe in Widerspruch zu der gesetzlichen Vorgabe in § 60 SGBV. Sie besage, dass die Krankenkassen nur die Fahrkosten zum nächstgelegenen Krankenhaus tragen.