Die deutschen Fachverbände der Nephrologen haben sich in einer gemeinsamen Stellungnahme für den Erhalt der Dialyse in Krankenhäusern ausgesprochen. Sie vorzuhalten könnte bald zum untragbaren Kostenfaktor für die Kliniken werden, warnen sie. Anlass der Stellungnahme seien Pläne der Kassen, die stationäre Dialyse drastisch einzuschränken und grundsätzlich in Frage zu stellen. Bereits heute würden die rund 80.000 Dialysepatienten in Deutschland fast ausschließlich ambulant versorgt, heißt es in der Stellungnahme. Die Abschaffung des stationären Teils gefährde die gesamte Dialyseversorgung hierzulande, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN), Jürgen Floege.
Als Gründe führen die Verbände die Erfahrungswerte der Kliniken an. Wenn im Krankenhaus nur noch Notfalldialysen durchgeführt würden, fehle die Behandlungsroutine. Es sei zu befürchten, dass dann die Qualität der Akut- und Notfalldialysen leidet, die stationären Patienten also schlechter versorgt würden. Zudem gestalte der Wegfall der chronischen Dialyse die Vorhaltung moderner Maschinen und geschulten Personals für die Krankenhäuser hoch defizitär. Auch die Weiterbildung in dem Fach ist dann aus Sicht der Ärzte gefährdet. „Daher protestieren auch wir niedergelassenen Nephrologen gegen das Vorhaben, die Zahl chronischer Dialysen in Krankenhäusern drastisch zu reduzieren", sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbands Deutscher Nierenzentren, Michael Daschner.