Eine generelle Untersuchung aller stationären Patienten auf Multiresistente Erreger (MRE) ist offenbar nicht effektiv. Das besagt eine Studie des Zentralbereichs Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, die am Mittwoch vorgestellt wurde. Die Forscher hatten die Daten von 355 Patienten zweier Intensivstationen ausgewertet. Das Ergebnis: Ein wenige Punkte umfassender Katalog regional definierter Kriterien reiche offenbar für die gezielte und effektive Identifikation von Patienten mit Multiresistenten Keimen (MRE) aus.
„Dieses Studienergebnis ist ein Beleg dafür, dass Krankenhäuser das Thema der Multiresistenten Erreger nicht einfach mit dem vordergründigen Aktionismus eines flächendeckenden Screenings aller Patienten abhaken können", sagte Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums. Vielmehr müssten zusätzliche Ressourcen gezielt in Strukturen investiert werden, die das Auftreten der Infektionen während des stationären Aufenthalts auf ein Minimum reduzieren.