Das jüngst von 16 Verbänden vorgelegte budgetbasierte Alternativkonzept zum Pauschalierenden Entgeltsystem für Psychiatrie und Psychosomatik (PEPP) sorgt unter Medizincontrollern offenbar für Verunsicherung. Auf dem PEPP-Herbstsymposium der Deutschen Gesellschaft für Medizincontrolling (DGfM) in Frankfurt am Main, wurde am Donnerstag die Frage diskutiert, ob das in letzter Konsequenz für 2017 geplante neue Entgeltsystem fortgeführt oder durch ein alternatives Entgeltsystem abgelöst werden sollte. In einer Blitzumfrage im Auditorium bekundeten die meisten der Teilnehmer per Handzeichen ihren Wunsch nach einer PEPP-Fortentwicklung.
Christoph König, Medizincontroller im Universitätsklinikum Aachen, betonte gar, die Diskussion, PEPP wieder abzuschaffen, sei für ihn und seine Mitarbeiter befremdlich. Das Uniklinikum sei frühzeitig im Dezember 2013 umgestiegen und die Anpassungen an das Entgeltsystem schritten gut voran: „Je besser man es kennt, desto besser kann man es nutzen", so König. PEPP, da sei er sich sicher, werde künftig genauso etabliert sein wie das DRG-System.
Moderator Claus Wolff-Menzler, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Alexianer Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Aachen, erklärte die Verunsicherung. Sie läge darin begründet, dass aktuell unklar sei, ob und wann die von den Verbänden vorgeschlagene Systematik umgesetzt werden könne. Er fragte Christian Jacobs, Abteilungsleiter Medizin im Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK), ob damit zu rechnen sei, „dass der Vorschlag noch in diesem Jahr Relevanz bekommt". Zwar seien politische Entscheidungen nicht immer gut vorherzusehen, so PEPP-Experte Jacobs, aber ihm sei nicht bekannt, dass der Vorschlag in einem „Operationalisierungsgrad" vorliege, „von dem man sagen könnte, dass er tatsächlich eine Alternative zu PEPP darstellt. Ich kenne den Vorschlag nur als eine grundsätzliche Anregung, wieder stärker über ein Budgetsystem nachzudenken."