Für ihre Versorgung mit Inkontinenzprodukten zahlen gesetzlich Versicherte im Schnitt 31,40 Euro pro Monat drauf. Das berichtete die Berliner Zeitung unter Bezug auf Umfragedaten der Fachzeitschrift „Welt der Krankenversicherung". Danach zahlten 77 Prozent der Versicherten Aufschläge, wenn ihre Krankenkassen die Hilfsmittelversorgung über ein Bieterverfahren an Zulieferer abgab, die hierfür den jeweils niedrigsten Preis pro Inkontinenzprodukt boten. Bei anderen Kassen liegt der Anteil der Zuzahler laut dem Bericht bei 64 Prozent.
Die Krankenkassen sind gesetzlich verpflichtet, ihre Versicherten nach dem sogenannten Sachleistungsprinzip mit Hilfsmitteln zu versorgen. Nach Informationen von BibliomedManager stellt zum Beispiel die DAK hierfür 12,50 pro Monat zur Verfügung und legt Qualitätsstandards für die auf diese Weise bereitgestellten Inkontinenzprodukte nieder. Versicherte könnten sich aber hochwertigere Hilfsmittel über private Zuzahlungen kaufen, wie die Versicherung auf Anfrage von BibliomedManager mitteilte.
Die Beschwerden häuften sich aber, wie die Autoren des aktuellen Jahresberichts der Unabhängigen Patientenberatung unlängst mitteilten. Der Patientenbeauftrage der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, schaltete sich daraufhin in die Debatte ein, insbesondere mit Bezug auf Inkontinenzprodukte. „Ich will hier auch nicht länger nur beschwichtigende Worte hören, sondern eine angemessene Versorgung in diesem sensiblen Bereich. Die Kassen müssen hier ihrer gesetzlichen Verpflichtung ohne Wenn und Aber nachkommen."