Rehakliniken müssen 2016 mit weiteren Kostensteigerungen rechnen. Wie das jährliche Gutachten „zur aktuellen und perspektivischen Situation der Einrichtungen im Bereich der medizinischen Rehabilitation" ermittelt hat, wird die notwendige Vergütungssatzsteigerung zwischen 1,78 und 2,41 Prozent liegen. Die Verfasser der Aktiva Beratung im Gesundheitswesen, die von der AG MedReha mit der Erstellung des Gutachtens beauftragt wurden, empfehlen allerdings in Anbetracht des hohen Investitionsbedarfs in der Rehabilitation „eine Anhebung der Vergütungssätze in Höhe der Veränderungsrate um 2,95 Prozent für das Jahr 2016".
Mit dieser Anhebung, so die Begründung, ließe sich der größtenteils nicht refinanzierte jährliche Investitionsbedarf abmildern. Seit Jahren müssten viele Rehaeinrichtungen auf wichtige Investitionen in ihre baulichen Strukturen verzichten und lebten „von ihrer Substanz", heißt es im Gutachten. Eine Ende 2014 bundesweit erstmals erfolgte Befragung unter Rehaeinrichtungen zum Thema Investitionsstau ermittelte eine kumulierte Investitionslücke in Höhe von rund 930 Millionen Euro. Die höheren Vergütungssätze sollen daher übergangsweise helfen, „bis andere politische Lösungen entwickelt" worden seien.
Daneben indentifizierten die Gutachter weitere Gründe, die eine Anhebung der Vergütungssätze über den prognostizierten Wert hinaus rechtfertigen. Konkret sind dies „Finanzierungslücken in den absoluten Vergütungssatzhöhen", eine „deutliche Erhöhung der Personalbeschaffungskosten sowie Personalkosten für knappe Berufsgruppen, die deutlich über den vereinbarten Tarifsteigerungen und damit über der Kalkulation liegen", Mehraufwand für Sach- und Personalkosten sowie „das Vorgehen im Krankenhausbereich, wo auch aktuell die Veränderungsrate gilt, sobald sie den Orientierungswert überschreitet".
Mit dem jährlich aktualisierten Gutachten wollen die in der AG MedReha zusammengeschlossenen Verbände die aktuellen und perspektivischen Veränderungen der Rahmenbedingungen für die Kostensituation der Rehaeinrichtungen und ihre Auswirkungen auf die Kliniken aufzeigen. Die prognostizierte Kostenentwicklung soll den Verhandlungspartnern als Verhandlungshilfe dienen.

Gutachten empfiehlt Anhebung der Vergütungssätze um 2,95 Prozent
