Um das auf der Medica von Bundesforschungsministerin Johanna Wanka vorgestellte „Förderkonzept Medizininformatik" anzustoßen, soll an den verschiedenen Standorten der Hochschulmedizin eine aufeinander abgestimmte IT-Infrastruktur entstehen. Wanka sehe die Unikliniken als Impulsgeber für ein digital vernetztes Gesundheitssystem, teilte die Vertretung der 33 Universitätskliniken in Deutschland, die Deutsche Hochschulmedizin, gestern mit. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierte Projekt will über neue IT-Lösungen die Bündelung, den Austausch und die Nutzung von Daten aus Krankenversorgung und Forschung zwischen verschiedenen Institutionen und Standorten ermöglichen. So soll die medizinische Forschung und die Patientenversorgung gestärkt werden.
Um bessere Behandlungsstrategien zu finden, müsse das vorhandene Datenpotenzial umfänglicher genutzt und ausgewertet werden, so die Meldung. An den Unikliniken hätten sich über die Jahre sehr unterschiedliche IT-Landschaften herausgebildet. Nun gelte es, diese Insellösungen dringend miteinander zu vernetzen. Dafür will der Bund in den kommenden fünf Jahren bis zu 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Das Programm sei jedoch keine pauschale Strukturförderung für Universitätskliniken, sondern unterstützt gezielt die Vernetzung von Wissen an der Schnittstelle von Forschung und Krankenversorgung. Unikliniken hätten die Aufgabe, den Mittelpunkt eines Versorgungsnetzwerkes zu bilden, das alle anderen Leistungserbringer in der Region einbeziehe und neue Erkenntnisse möglichst schnell in die breite Versorgung bringe. Den Universitätskliniken obliege dabei eine koordinierende Funktion.