Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat Anzeige gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Köhler, erstattet. Entsprechende Medienberichte bestätigte ein Sprecher gegenüber BibliomedManager. Die Anzeige lautet demnach auf „Untreue in besonders schwerem Fall". Es gehe um einen Mietkostenzuschuss von monatlich 1.500 Euro, den Köhler von der KBV erhalten habe.
Der Zeitpunkt der Anzeige hängt laut Ministerium mit der Befürchtung zusammen, die entsprechenden Beschlüsse der Vertreterversammlung der KBV über die finanziellen Zuwendungen an Köhler könnten verjähren. Damit steht nun auch das Aufsichtsgremium und dessen Mitglieder der Kassenärzte im Fokus eventueller Ermittlungen.
Köhler war März 2014 aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten, nachdem er zuvor einen Herzinfarkt erlitten hatte. Einige Monate vor seinem Abgang von der Spitze der deutschen Kassenärzte waren Abwahlanträge gegen ihn und die Co-Vorsitzende Regina Feldmann in der KBV-Vertreterversammlung gescheitert. Mitte dieses Jahres bestätigte die KBV dann gegenüber BibliomedManager, dass sie die Veruntreuung von Geldern durch ihren ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Köhler anwaltlich prüfen lasse.

BMG zeigt Ex-KBV-Chef Köhler an
