Die Antwort auf den sich verschärfenden Fachkräftemangel im Gesundheitswesen ist aus Sicht der AOK Nordost eine Konsolidierung im Krankenhaussektor. Das sagte die Geschäftsführerin der AOK Nordost, Anke-Britt Möhr, am Montag im Interview des Nordkuriers. In Mecklenburg-Vorpommern (MV) gehe es zwar nicht darum, ganze Klinikstandorte zu schließen. Kleinere Häuser sollten sich aber auf die Grundversorgung beschränken, forderte Möhr. Fraglich sei etwa, ob eine Orthopädie vor Ort nötig sei oder ob diese nicht an ausgewählten Krankenhäusern angeboten werden solle. Ähnlich sei dies bei den onkologischen Leistungen, die derzeit in fast jedem Krankenhaus in MV erbracht würden. „Schon aus Sicht der Qualität ist das nicht sinnvoll", sagte Möhr.
Ein weiteres Beispiel: In den zurückliegenden zehn Jahren habe sich die Zahl der in den Krankenhäusern aufgestellten Linksherzkathetermessplätze mit 19 mehr als verdoppelt. „Dies geht weit über den Bedarf hinaus und zielt primär auf die Erbringung wirtschaftlich lukrativer Leistungen ab", kritisierte Möhr. Die AOK-Frau sieht für die künftige Organisation des stationären Sektors aber vor allem die Krankenhausplanung im Sozialministerium verantwortlich. „Die Krankenhäuser selbst können das Problem nicht lösen." Und die Kommunalpolitiker seien „naturgemäß eher nicht an der Konzentration von Abteilungen interessiert".