Kurz vor dem morgigen Sonderärztetag sind die Spitzen der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) Behauptungen entgegengetreten, die neue Reform der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) habe eine negative Preissignalwirkung auf die DRG in den Krankenhäusern. Hierzu fehlten die Belege, betonten der erste und der zweite Vorsitzende des Marburger Bunds, Rudolf Henke und Andreas Botzlar, in einem Offenen Brief an die angestellten und beamteten Ärzte unter den Delegierten des außerordentlichen Deutschen Ärztetags. Die Kalkulationssystematik zur Berechnung der DRG lasse keine Hinweise auf negative Auswirkungen aufgrund der GOÄ-Verhandlungen erkennen.
Es sei auch nicht korrekt, dass derzeit eine Erhöhung des bisherigen pauschalen Abzugs für Klinikärzterechnungen von 25 Prozent auf künftig 35 Prozent verhandelt werde, betonen die beiden Spitzenfunktionäre. Der Abschlag für stationäre Leistungen solle zu einem späteren, bislang nicht definierten, Zeitpunkt überprüft werden. Momentan werde eine Erhöhung des Abschlags nicht verhandelt. Ebenso wenig sei die ärztliche Freiberuflichkeit durch die geplante Novellierung gefährdet. Unsachliche Polemik gegenüber den ärztlichen Verhandlungsführern und falsche Behauptungen über den Verhandlungsstand schadeten der ärztlichen Seite in den Verhandlungen, so Henke und Botzlar weiter.