Jedem zweiten Arzneimittel, das das Nutzenbewertungsverfahren AMNOG durchläuft, wird kein Zusatznutzen bescheinigt. Das geht aus dem aktuellen AMNOG-Report hervor, einer Analyse zur Reform des Arzneimittelmarkts, die die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) in Zusammenarbeit mit Wolfgang Greiner, Gesundheitsökonom an der Universität Bielefeld, durchgeführt hat. Dennoch würden auch diese Arzneimittel von Ärzten häufig verordnet, heißt es in dem Bericht. Die Folge seien beachtliche Umsatzentwicklungen: Ein Jahr nach Veröffentlichung der Ergebnisse der Nutzenbewertung seien die Verordnungszahlen von Medikamenten ohne Zusatznutzen genau so stark gestiegen wie die von Arzneimitteln mit Zusatznutzen. Im Durchschnitt lag der Anstieg bei 14,7 beziehungsweise 14,2 Prozent.
