In der vergangenen Woche beherrschte das Thema Online-Therapie die Kanäle. Die Wunschvorstellung: Dass ein Bildschirm genauso gute Ergebnisse liefert wie das Gespräch unter vier Augen mit dem eigenen Arzt, etwa für Depressionen. Dieser Frage ging eine oft geteilte Publikation von Julia von Gemert-Pijnen aus den Niederlanden im Journal of Medical Internet Research (JMIR) nach. Für sie könnte eine Mischform von Tele- und Echtwelt-Therapie eine gute Lösung sein.
Die Methode könnte bei vielen verschiedenen Formen von Depression helfen, argumentiert der Schwede Jesper Enander vom Karolinska University Hospital Huddinge in Stockholm. Er schlägt eine computergestützte Verhaltenstherapie für sogenannte Körperbildstörungen vor. Das bedeutet, Patienten nehmen die Aspekte ihres eigenen Körper übersteigert wahr, was oft auch mit Symptomen wie Essstörungen verbunden wird. Enanders Vorschlag: Das gleiche Medium, das solche Störungen befeuert, könnte in Kombination mit klassischer Behandlung auch bei deren Therapie helfen. Bedingung: Auf der anderen Seite des Monitors muss immer noch ein Mensch sitzen. Die Online-Therapie soll die nötige Hilfestellung liefern, um die Erfolgschancen einer klassischen Behandlung deutlich zu erhöhen.
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