Die Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion für Pflege- und Altenpolitik, Elisabeth Scharfenberg, erneuert anlässlich des Deutschen Pflegetags ihre Kritik am Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Reform der Pflegeausbildung. Ihre Partei Bündnis 90 / Die Grünen schlage vor, dass Auszubildende eineinhalb bis zwei Jahre gemeinsam lernen und sich anschließend ein bis eineinhalb Jahre spezialisieren. „So wird das Gemeinsame der Ausbildungen betont und die Durchlässigkeit zwischen den Berufen erhöht, ohne dass die wertvolle spezifische Qualifikation verlorengeht", erklärt Scharfenberg als Replik auf die Äußerungen von Karl-Josef Laumann (CDU), den Pflegebeauftragten der Bundesregierung.
Um den Pflegekräften mehr Arbeitsangebote zu eröffnen, müssten die Grenzen zwischen den Sektoren abgebaut werden, fordert Scharfenberg. Es sei anders als Laumann behaupte nicht zutreffend, dass die Ausbildungsreform zehn Jahre beraten und abgewogen worden sei, „zumindest nicht unter Beteiligung der relevanten Gruppen und der Öffentlichkeit". Auf die regelmäßigen Fragen an die Bundesregierung, wie eine künftige Pflegeausbildung aussehen solle, habe ihre Fraktion stets schmallippige Antworten erhalten, dass ein Gesetz für eine generalistisch ausgerichtete Pflegeausbildung erarbeitet werde. „Mehr Details gab es nicht", stellt Scharfenberg fest. „Und auch jetzt, nach angeblich zehn Jahren intensiver Beratung, gibt es noch keine Verordnung zu den Ausbildungsinhalten, lediglich Eckpunkte wurden veröffentlicht."