In den kommenden drei Jahren werde sich der Zusatzbeitrag für Mitglieder gesetzlicher Krankenkassen vermutlich auf 1,8 Prozent verdoppeln. Das sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Johann-Magnus von Stackelberg, im Interview mit BibliomedManager. „Die Zusatzbeiträge werden steigen, wenn sich die Situation nicht ändert und die Politik nicht eingreift", so Stackelberg. Je nach Lage der finanziellen Reserven werde der Zusatzbeitrag aber von Kasse zu Kasse unterschiedlicher ausfallen, als das bisher der Fall war. „Hier wird es eine breite Streuung von Zusatzbeiträgen geben."
Für Stackelberg ist 2016 das „Jahr der Umsetzung" vieler Reformvorhaben der Bundesregierung im Gesundheitsbereich, die 2015 beschlossen wurden. Daraus würden sich in den kommenden drei Jahren zusätzliche Ausgaben für die Kassen in Höhe von 10 Milliarden Euro ergeben. Die Reformvorhaben hätten an dem Anstieg einen erheblichen Anteil, so Stackelberg. Was die Verteilung der Kosten angeht, seien die Bundesländer gerade bei der Klinikreform als Gewinner hervorgegangen. Kassen und Kliniken sind sich laut Stackelberg in ihrer Kritik an der fehlenden Investitionsförderung der Länder einig.