Der Finanzausgleich zwischen den gesetzlichen Krankenkassen untergräbt Präventionsanstrengungen der Versicherungen. Zu diesem Ergebnis kommt ein gestern vorgestelltes Gutachten der Innungskrankenkassen. Der morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich soll deshalb Präventionsleistungen der Kassen mehr in den Fokus nehmen, fordert der Verband, etwa indem die „starke Berücksichtigung von sogenannten Volkskrankheiten bei der Krankheitsauswahl" zurückgenommen werde. Diabetes, Hypertonie oder die Lungenerkrankung COPD könnten durch Prävention vermieden oder deren Verlauf günstig beeinflusst werden.
Das Wissenschaftliches Institut für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung (WIG2) hatte für die Studie anonymisierte Daten von rund sechs Millionen IKK-Versicherten von 2010 bis 2014 analysiert. Die Patienten, die Prävention betrieben, waren demnach gesünder als die Gruppe, die auf Prävention verzichtete – und verursachten im Zeitverlauf durchschnittlich rund 70 Euro weniger Leistungsausgaben, vor allem im stationären Bereich und bei Arzneimittelausgaben. Dieser positive Effekt verkehre sich aber für die Krankenversicherungen durch entgangene Zuweisungen aus dem Finanzausgleich, so die Autoren. Nach drei Jahren erhält demnach eine Krankenkasse im Durchschnitt für Versicherte ohne Prävention einen dreifach höheren Deckungsbeitrag (49,51 Euro) als für einen Versicherten mit Prävention (13,02 Euro).
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IKK für Korrektur des Morbi-RSA

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