Chefärzte beklagen Konflikte mit kaufmännischen Leitungen

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Fast ein Drittel der deutschen Chefärzte empfindet Konflikte mit der Klinikverwaltung als besonders belastend. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen (BDC). Die Auseinandersetzungen sind laut BDC besonders von Respektlosigkeit geprägt. „In vielen Fällen kann die geübte Kommunikationskultur kaum als akzeptabel bezeichnet werden", sagte Hans-Joachim Meyer, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGHV), gestern im Vorfeld des 133. DGCH-Kongresses in Berlin. 

  Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschland reagierte prompt auf die Ergebnisse der BDC-Umfrage. „Hier rennen die Ärzte sozusagen offene Türen ein", sagt VKD-Präsident Dr. Josef Düllings, der sich ebenfalls für einen fairen Umgang miteinander aussprach. Die Chirurgen führen die Probleme auf die Ökonomisierung deutscher Krankenhäuser zurück. „Medizinische Entscheidungen müssen oder sollen deshalb zunehmend auch nach ökonomischen und administrativen Gesichtspunkten getroffen werden", sagte Meyer. Das sorge aus verschiedenen Gründen zunehmend für Konflikte mit dem ärztlichen Leitungspersonal.   Zudem würden sich viele Chefärzte mit fertigen Lösungen durch die Geschäftsführung konfrontiert sehen. Hierzu zählen laut DGHV insbesondere vorgegebene Mengenvorgaben für einzelne Eingriffe. „Wenn dabei die Auswirkungen dieser Vorgaben auf das Wohl und die Sicherheit der Patienten unklar oder gar schädlich erscheinen, ist der Konflikt programmiert", so Meyer. „Denn es ist der Arzt, nicht der Kaufmann, der dafür die persönliche Verantwortung trägt." Um aber dem Wohl der Patienten gerecht zu werden, müsse der leitende Mediziner in seinen Entscheidungen frei bleiben und sich im Zweifel auch ökonomischen Erwägungen widersetzen.  

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