Bund und Länder werden die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin, Leibniz-Informationszentrum Lebenswissenschaften (ZB MED) in Bonn nicht weiter fördern. Das hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) am Freitag beschlossen. Zuvor hatte der Senat der Leibniz-Gemeinschaft diesen Schritt empfohlen. Die Bibliothek „erfüllt die Voraussetzungen für die gemeinsame Förderung von Bund und Ländern nicht mehr", heißt es in einer entsprechenden Mitteilung. Daher scheide die ZB MED mit Ablauf des Jahres 2016 aus der gemeinsamen Förderung aus.
Bislang war die 1973 gegründete ZB MED Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Die größte Medizinbibliothek Deutschlands umfasst aktuell rund 38.400 Zeitschriften und circa 1,6 Millionen Bücher. Der Jahresetat beträgt rund zwölf Millionen Euro. Im Vorfeld hatten mehrere Verbände, darunter der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), vor einem Aus der Bibliothek gewarnt. Dazu muss es nun aber nicht zwingend kommen: Die GWK erklärte, dass das Bundesgesundheitsministerium und das Wissenschaftsministerium NRW „sich gemeinsam darum bemühen wollen, den Erhalt der überregionalen Informationsversorgung in den Lebenswissenschaften sicherzustellen".