Report Krankenhaus 2016 offenbart teure Adipositas-Chirurgie

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Gewichtsreduzierende Operationen an adipösen Patienten könnten die gesetzliche Krankenversicherung mehr als zehn Milliarden Euro Kosten. Das ist eines der Ergebnisse des Reports Krankenhaus 2016 der Barmer GEK, der heute in Berlin vorgestellt wurde. Würden bundesweit alle adipösen Menschen mit einem Body-Mass-Index von 40 und mehr operiert, kämen auf die gesetzliche Krankenversicherung demnach kurzfristig rund 14,4 Milliarden Euro an Extraausgaben zu. „In der Adipositas-Chirurgie drohen massive Mehrkosten, die die Beitragszahler am Ende schultern müssten. Dies ist umso bedenklicher, weil eine bariatrische Operation für Kliniken lukrativ ist und daher die Tendenz zu immer mehr Eingriffen besteht", sagte der Autor des Reports und Leiter des Kompetenzbereichs Gesundheit am Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung in Essen (RWI), Boris Augurzky.

Laut Report haben sich im Jahr 2014 gut sieben Millionen Menschen wegen Adipositas in Praxen behandeln lassen und damit 14 Prozent mehr als noch im Jahr 2006. Auch die Zahl der Engriffe zur Gewichtsreduktion haben sich vervielfacht. Operationen - wenn unvermeidbar - sollten nur in einem von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) zertifizierten Zentrum erfolgen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, Christoph Straub. Rund 350 Krankenhäuser in Deutschland böten bariatrische Operationen an, doch nur 44 Kliniken seien DGAV-zertifiziert.

  Neben mehr Patientensicherheit dank höherer Qualitätsstandards sprächen auch wirtschaftliche Aspekte für den Eingriff in einem zertifizierten Zentrum. Dort seien die Operation und die Folgebehandlungen nach fünf Jahren im Schnitt um mehr als 3.800 Euro günstiger als in nicht zertifizierten Einrichtungen, und zwar um rund 6.000 Euro beim Magenbypass und rund 1.700 Euro bei einem Schlauchmagen.    Generell haben die Klinikaufenthalte in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen, heißt es in dem Report weiter. Mussten im Jahr 2006 noch 203,8 von 1.000 Versicherten ins Krankenhaus, waren es 218,3 Fälle im Jahr 2015. Das ist ein Anstieg um 7,1 Prozent. Die Patienten bleiben laut Report immer kürzer im Krankenhaus. So sank die Verweildauer von 8,7 Behandlungstagen im Jahr 2006 auf 7,67 Tage im Jahr 2015.   >> Zum Report    

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