Krankenhäuser, die eine bestimmte Mindestgröße unterschreiten und zudem Verluste schreiben, sollten geschlossen werden. Das fordert der Leiter der vdek-Landesvertretung Niedersachsen, Jörg Niemann, laut einem Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Niemann bekräftigte damit eine alte Forderung aus 2013, wie ein Sprecher auf Nachfrage bestätigte.
Er beziehe sich dabei unter anderem auf eine hauseigene Analyse, die im „Ersatzkasse Report" vom September 2013 veröffentlicht wurde. Danach seien aus Sicht des VDEK Landesverbands 33 Krankenhäuser in Niedersachsen zu klein und sollten deshalb von der Landesregierung geschlossen werden. Die damalige Zahl liegt aus Sicht des Verbands rückblickend nahe der tatsächlichen Zahl der geschlossenen Kliniken. „Innerhalb von nur drei Jahren ist die Zahl der Klinken landesweit um zehn gesunken, neun weitere Standortaufgaben sind fest avisiert. Das heißt: Fast zwei Drittel des seinerzeit genannten Wertes sind bereits erreicht", sagte Niemann heute gegenüber BibliomedManager. Die Realität habe die Forderungen "voll bestätigt".
Einige Probleme bleiben laut dem Verbandschef aber weiterhin ungelöst, etwa der andauernde Investitionsstau an den Krankenhäusern. Die Ersatzkassen fordern die Landesregierung deshalb auf, die Modernisierung der Krankenhauslandschaft konsequent voranzutreiben, indem sie Investitionsmittel nur an zukunftssichere Standorte vergibt und dafür klare Kriterien benennen soll.
Anlass für die erneute Forderung nach Krankenhausschließungen ist die Bekanntgabe von Finanzhilfen für die Modernisierung der Kliniken in dem Land. Niemann schlägt nun vor, die Höhe der staatlichen Investitionsförderung an die Ausgabensteigerungen der Kassen für den stationären Bereich zu binden. Das Argument: Während die investiven Mittel für die Kliniken über viele Jahre auf dem gleichen Niveau blieben, seien die Ausgaben der Kassen im Schnitt um 4,5 Prozent gestiegen.