Fast zehn Prozent der aufgenommenen Patienten bringen multiresistente Keime schon von zu Hause mit ins Krankenhaus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung der Uniklinik Köln. Von den 4.376 Erwachsenen, die bei Aufnahme in eine der beteiligten Kliniken auf die sogenannten 3. Generations-Cephalosporin-resistenten Enterobakterien (3GCREB) untersucht wurden, waren 416 Träger dieser multiresistenten Keime. Diese Häufigkeit war bisher in Deutschland nicht bekannt, schreiben die Forscher. Besonders häufig fanden die Wissenschaftler demnach Escherichia coli-Bakterien, die Beta-Laktamasen produzieren und damit Antibiotika unwirksam machen, sogenannte ESBL-Enterobakterien. Die Häufigkeit der multiresistenten Keime war von Klinik zu Klinik unterschiedlich.
„Dass fast jeder zehnte Patient mit multiresistenten Keimen besiedelt ist, wenn er in der Klinik ankommt, war für uns überraschend", sagte Axel Hamprecht von der Uniklinik Köln am Montag. Er und Harald Seifert, ebenfalls Uniklinik Köln, hatten zusammen mit Kollegen aus der Charité Berlin diese Studie koordiniert, an der sich sechs deutsche Universitätskliniken beteiligten. Eigenen Angaben zufolge ist sie eine der größten Untersuchungen dieser Art in Europa. Die Patienten wurden bei Klinikaufnahme anhand von Stuhlproben oder Rektalabstrichen auf multiresistente Enterobakterien untersucht.
Publikation:
A Hamprecht, A M Rohde, M Behnke, S Feihl, P Gastmeier, F Gebhardt, W V Kern, J K Knobloch, A Mischnik, B Obermann, C Querbach, S Peter, C Schneider, W Schröder, F Schwab, E Tacconelli, M Wiese-Posselt, T Wille, M Willmann, H Seifert, J Zweigner: Colonization with third-generation cephalosporin-resistant Enterobacteriaceae on hospital admission: prevalence and risk factors. >> Link http://jac.oxfordjournals.org/content/early/2016/06/16/jac.dkw216.long

Jeder zehnte Klinikpatient bringt Keime mit
