Das Bundeskabinett hat am Mittwoch den von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe vorgelegten „Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland" beraten. Danach haben ab Oktober alle Versicherten, die mindestens drei verordnete Medikamente einnehmen, Anspruch auf einen Medikationsplan in Papierform. Ab 2018 soll dieser dann auch elektronisch abrufbar sein, heißt es in einer Mitteilung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) von Mittwoch. Mit dem Aktionsplan will Gröhe insbesondere unerwünschte Arzneimittelnebenwirkungen bekämpfen und ältere, chronisch sowie mehrfach erkrankte Menschen unterstützen. Dem BMG zufolge sind rund 250.000 Krankenhauseinweisungen jährlich auf vermeidbare Medikationsfehler zurückzuführen.
Der Aktionsplan beinhaltet insgesamt 42 Maßnahmen, darunter zum Beispiel die Sensibilisierung von Patienten, Ärzten, Pflegenden, Apothekern und der Öffentlichkeit für vermeidbare Risiken, die Verbesserung der Information über Arzneimittel sowie die Dokumentation der Therapie.
An der Erarbeitung des Dokuments beteiligten sich Ärzte, Apotheker, die Deutsche Krankenhausgesellschaft, das Aktionsbündnis für Patientensicherheit, der Deutsche Pflegerat und Patientenverbände. Für die Umsetzung der Ziele stellt das BMG eigenen Angaben zufolge in den Jahren 2016 bis 2019 etwa drei Millionen Euro bereit.
BibliomedManager