Chirurgen und Krankenhaushygieniker warnen vor einer Verschlechterung der Patientensicherheit im OP. Hintergrund ist der aktuelle DIN-Normenentwurf zu Raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen) im OP, der bestehende Qualitätsstandards der Hygiene zu untergraben drohe. Veröffentlicht haben den Appell heute die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC), die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie (DGOOC), die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) sowie die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH).
Die Verbände kritisieren, dass die hygienische Abnahme der RLT-Anlagen laut dem Normenentwurf künftig auf eine visuelle Prüfung reduziert werden soll. „Diese Prüfung würde auf subjektiver Wahrnehmung basieren und wäre somit schlecht reproduzierbar", heißt es in der Pressemeldung. „Die geplanten Verfahren zur Abnahme der Anlagen weisen grundsätzliche Mängel auf", sagte die Vizepräsidentin des BDC, Julia Seifert. „Eine direkte Auswirkung auf die Hygienestandards und somit auf die Patientensicherheit wäre die Folge der Abnahmeverfahren."
Zudem kritisieren die Fachgesellschaften, dass laut DIN-Entwurf die Aufgaben des Krankenhaushygienikers auch durch einen an einer „Stelle für die Aufgabenstellung der Hygiene tätigen Sachverständigen, jeweils mit speziellen Kenntnissen und Erfahrungen im lüftungs- und krankenhaushygienischen Bereich", erledigt werden könnten.
BibliomedManager
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