MedTech-Branche setzt Wachstumskurs fort

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Die Unternehmen der Medizintechnologie weisen wachsende Umsätze bei gedämpften Aussichten und Sorgen vor zu viel Regulierung aus. Das zeigt die Umfrage des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed), die der Verband am Donnerstag in Berlin vorgestellt hat. Den Daten zufolge rechnen 82 Prozent der mehr als 80 teilnehmenden internationalen Unternehmen für 2016 mit einem Umsatzwachstum in Deutschland, 87 Prozent erwarten dies weltweit. Das erwartete durchschnittliche Umsatzplus reduzierte sich für Deutschland indes von 4,3 Prozent im Jahr 2015 auf vier Prozent. Global werden Umsatzsteigerungen von 5,9 Prozent erwartet. 66 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, 2016 zusätzliche Arbeitsplätze in Deutschland zu schaffen, wobei insbesondere Wirtschaftswissenschaftler gesucht würden.

Zugleich kritisieren 60 Prozent der Unternehmen, dass die Erstattungspreise für Medizinprodukte in Deutschland international gesehen sehr niedrig seien, berichtete BVMed-Geschäftsführer Joachim M. Schmitt. Im Implantatebereich weise die Bundesrepublik weltweit gar die niedrigsten Preise auf. Der BVMed-Vorstandsvorsitzende Meinrad Lugan warnte davor, die Sachkostenvergütung in den Krankenhäusern künstlich nach unten zu drücken und der Branche immer stärkere Regulierungsauflagen zu machen. Die Medizintechnik sei nicht der Kostentreiber des Gesundheitssystems, ihr Anteil an den Ausgaben im Gesamtbudget eher rückläufig.

Lugan plädierte unter anderem für eine „neutrale Einrichtung". Diese solle „im Rahmen der evidenzbasierten Medizin zusätzliche wissenschaftliche Leitlinien für eine geeignete Methodik zur Nutzenbewertung von Medizintechnologien entwickeln". Die MedTech-Industrie wehrt sich seit Längerem dagegen, dass sie die Methoden bei der Bewertung von Medikamenten eins zu eins übernehmen soll. Lugan verwies auf „wesentliche Unterschiede zwischen Medizinprodukten und Arzneimitteln", weshalb kontrolliert-randomisierte Studien (RCT), wie sie das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) fordert, nicht immer durchführbar seien. „Medizinprodukte sind heterogener, haben kürzere Innovationszyklen und eine grundsätzlich andere Wirkungsweise als Arzneimittel", argumentierte er. 

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