Die Barmer GEK Krankenkassen wehrt sich gegen Pläne, Zytostatika-Verträge zwischen Krankenkassen und Apotheken abschaffen zu wollen. „Wer den Krankenkassen die Möglichkeit nimmt, mit Apotheken exklusive Verträge zur individuellen Versorgung Krebskranker mit Zytostatika abzuschließen, verhindert Qualitätsverbesserungen in diesem sensiblen Versorgungsbereich", erklärte der Vorstandsvorsitzende Christoph Straub am Freitag. Ende August hatten unter anderem Ärzte und Krankenhäuser das neue Ausschreibungsverfahren bei Krebsmedikamenten durch die Krankenkassen stark kritisiert (BibliomedManager berichtete). Straub argumentiert unter anderem mit „zahlreichen rechtsverbindliche Qualitätskriterien für die Versorgung mit Zytostatika", die Kassen nun erstmals definieren könnten, damit Apotheken zur Versorgung zugelassen werden. Das bisherige Versorgungsgeschehen sei weitgehend intransparent und dadurch anfällig für Korruption gewesen. Zudem kämen mögliche Wirtschaftlichkeitsreserven, die der Apotheker generiere, nicht der Versichertengemeinschaft zu Gute.
Im Verbund mit weiteren Kassen hat die Barmer GEK eigenen Angaben zufolge vor wenigen Tagen eine entsprechende Ausschreibung gestartet. Derzeit zahle die Kasse jährlich rund 400 Millionen Euro für Zytostatika.