Henke wirft Kassen „Abschussfest" vor

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Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) setzt sich für eine gesetzliche Begrenzung des Fixkostendegressionsabschlags in der Krankenhausfinanzierung von 25 Prozent ein. Dies sagte der MB-Vorsitzende und CDU-Bundestagsabgeordnete Rudolf Henke am Donnerstagvormittag in Berlin. Wie BibliomedManager berichtete, diskutieren die Koalitionsparteien und einige Landesregierungen derzeit darüber, den Abschlag bundesweit festzulegen. Laut Henke sind dafür die überzogenen Forderungen der Krankenkassen in den Verhandlungen auf Landesebene schuld. „Das, was die Kassen da veranstaltet haben, hat alle Erwartungen übertroffen", sagte Henke. „Die Kassen versuchen daraus ein richtiges Abschussfest zu machen", kritisierte er.

Nach seinem Eindruck gibt es in der Politik „Beweglichkeit", so Henke. „Die Botschaft ist angekommen." Derzeit laufe die Suche nach dem richtigen Wert. „Es werden auch höhere Werte genannt", berichtete er aus Gesprächen mit Abgeordneten.

Heftig kritisierte Henke Forderungen der Nationalen Akademie der Wissenschaften, nach denen in Deutschland 330 Krankenhäuser genügten. Er sprach von einem „Kettensägenmassaker der Leopoldina". Wolle man die Pläne der Wissenschaftler umsetzen, wären Investitionen von 80 Milliarden Euro für den Umbau der Krankenhauslandschaft nötig. Derzeit gelinge es den zuständigen Ländern jedoch nicht mal, die nötigen sieben Milliarden Euro pro Jahr aufzubringen. Henke zu den Forderungen um den Berliner Gesundheitsökonomen Reinhard Busse: „Das ist die Ansage von Rationierung. Das machen wir nicht mit." Auch Forderungen von Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), 500 Krankenhäuser in Deutschland zu schließen, erteilte er eine Absage.

Der MB hält morgen und am Samstag in Berlin seine Hauptversammlung ab. Es werde dabei auch um die Frage gehen, wie die Gewerkschaft im Jahr 2030 aussehen werde. Henke verwies auf den rapiden Anstieg von ausländischen Ärzten in deutschen Krankenhäusern. Allein im vergangenen Jahr sei die Zahl um 9,2 Prozent auf 37.800 gestiegen, wobei die stärksten Zuwächse bei syrischen Ärzten zu verzeichnen seien. Ferner wachse die Zahl von angestellten Medizinern im ambulanten Bereich. Laut eigenen Angaben hat der MB mittlerweile 18.000 bis 20.000 angestellte Ärzte im ambulanten Bereich als Mitglieder.

 

 

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