Transplantationsprüfer finden erneut systematische Verstöße

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Offizielle Prüfer haben im Zeitraum 2013 bis 2015 systematische Richtlinienverstöße und Manipulationen bei Lungentransplantationen im Universitätsklinikum Jena festgestellt. Das ist ein Ergebnis eines Zwischenstands der gemeinsamen Prüfungskommission und Überwachungskommission (PÜK) von Bundesärztekammer, Deutscher Krankenhausgesellschaft und GKV-Spitzenverband aus der Prüfung deutscher Transplantationszentren für den aktuellen Prüfzeitraum. Demnach habe der überwiegende Teil der Zentren zwar richtlinienkonform und korrekt gearbeitet, viel besser noch als bei der Prüfung der Jahre 2010 bis 2012. In Jena fanden die Kontrolleure jedoch in 11 von 21 Fällen Verstöße bei Lungentransplantationen.

Die ärztlichen Einschätzungen zur Dringlichkeit der Fälle von elf Patienten enthielten am UK Jena dem offiziellen Bericht zufolge „unrichtige Angaben", die die Patienten kränker machten als diese tatsächlich waren. Diese Verstöße würden zudem Auffälligkeiten entsprechen, auf die die PÜK bereits im vorangegangen Prüfzeitraum hingewiesen hatte. „Die Kommissionen gehen weiterhin davon aus, dass diese Verstöße auch bewusst und gewollt geschehen sind", heißt es in dem Bericht weiter. Das ergebe sich aus der Art und Anzahl, so die Prüfer, die die Umstände der Verstöße in ihrem Bericht sehr detailliert auflisten.

Die Kommissionen schreiben aber auch, das UK Jena habe bereits 2014 reagiert und seine Prozesse korrigiert. Entsprechend kommen sie zu einem insgesamt positiven Fazit der aktuellen Prüfung für alle Zentren. Die PÜK kündigte zugleich an, ihre Ergebnisse aus Jena und den ebenfalls negativ verlaufenen Nachprüfungen des letzten Untersuchungszeitraums am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und am Herzzentrum Leipzig den zuständigen Staatsanwaltschaften und Landesbehörden zu übermitteln.

 

 

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