Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe fordert verlässlichere Gesundheitsinformationen im Internet ein. Das geht aus einem am Montag veröffentlichten Gastbeitrag zum Thema E-Health in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) hervor. „Wir brauchen ein deutsches Gesundheitsportal, auf dem alle wichtigen Informationen rund um das Gesundheitswesen zu finden sind – mit hoher Qualität und zugleich verständlich und leicht zu erfassen", so der Minister.
Vor zwei Jahren sorgte Gröhe branchenweite für Schlagzeilen mit einem Gastbeitrag zur Digitalisierung im Gesundheitswesen. Darin ging er mit einem „Blockierern" der digitalen Vernetzung in der Selbstverwaltung scharf ins Gericht. Seinerzeit stand ein mögliches Scheitern der geplanten Telematikinfrastruktur im Raum.
Von Kritik aus 2015 ist im aktuellen Beitrag noch eine Randbemerkung übrig, wonach Behandlungsdokumente hierzulande immer noch hauptsächlich per Brief oder Fax vermittelt werden. Gröhe beschreibt in seinem aktuellen Gastbeitrag, wie durch die Telematik und den Innovationsfonds in den kommenden Jahren „Datenschätze" gehoben werden könnten. Mehrfach schreibt er, die Digitalisierung müsse sich dabei am Menschen orientieren und dürfe nicht auf Kosten der Solidarität im Gesundheitswesen erfolgen.
Zum Trend der mobilen Gesundheits-Apps fordert Gröhe, diese Anwendungen generell als Medizinprodukte einzustufen sowie entsprechend zu prüfen und zuzulassen. Dem digitalen Gesundheitsmarkt spricht der Minister eine hohe Bedeutung für Deutschland zu. „Ziel muss es sein, solche Innovationen zu fördern, die einen echten Mehrwert für die Versicherten bringen und Kostenentlastungen für das Gesamtsystem ermöglichen", schreibt Gröhe.