Die Krankenkassen des Saarlands stehen nach ihrem Nein zur Finanzierung neuer Stellen in der Klinikpflege bei Krankenhäusern, Landesregierung und Arbeitnehmervertretern in der Kritik. So forderten das saarländische Gesundheitsministerium, die Krankenhausgesellschaft und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi die Krankenkassen am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung auf, „die Zeichen der Zeit zu erkennen und das ihre beizutragen." Es sei unerträglich, „dass die Kassen sich bei den Verhandlungen zum Landesbasisfallwert im Saarland und bei der im Rahmen der bestehenden Gesetze möglichen Erhöhung zur Schaffung neuer Stellen in der Pflege unisono verweigern." Nach dem Willen der Unterzeichner sollten die Kassen stattdessen ihre „Blockade" aufgeben und zusätzliche Stellen aus eigenen Überschüssen finanzieren.
Die saarländische Landesregierung will in den neuen Krankenhausplan Regeln zur Mindestausstattung für Pflegekräfte und Ärzte aufnehmen. Dies betrifft die Planungsperiode 2018 bis 2025 für alle Klinikbereiche, heißt es in einer Mitteilung der Landesregierung. Der Plan ziele auf die Verbesserung der Patientensicherheit und eine Erhöhung der Arbeitszufriedenheit, so das Ergebnis eines Spitzengesprächs zwischen Gesundheitsministerium und Verdi Mitte Januar.
Das Vorhalten von qualifiziertem und nach den neuen Regeln ausreichendem Personal wäre dann Voraussetzung für den Betrieb einer Fachabteilung. Die Landesregierung bezeichnet das Vorhaben, neben den Stellenvorgaben das Betreuungsverhältnis in der Pflegeausbildung zu verbessern, als Teil des „Pflegepakts Saar".