Im kommenden Jahr soll die elektronische Gesundheitskarte auch Notfalldaten der Versicherten enthalten. Ein regionaler Testlauf des Notfalldatenmanagements in Praxen und Kliniken unter Beteiligung der Stabsstelle Telemedizin des Universitätsklinikums Münster erzeugte bei den Beteiligten offenbar große Zustimmung. Sie hielten "den Notfalldatensatz für sehr sinnvoll und wünschten mehrheitlich eine Einführung nach Projektende", berichtete der Leiter der Stabsstelle Christ Juhra am Freitag Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe bei der Präsentation der Projektergebnisse. Zuvor hatten insgesamt 31 niedergelassene Ärzte aus dem Münsterland zusammen mit Kollegen vom UKM im Projekt "Notfalldaten-Management-Sprint" rund 2.600 Notfalldatensätze (NFD) angelegt.
Die elektronische Gesundheitskarte kam dabei allerdings noch nicht zum Einsatz. Stattdessen erhielten die Patienten einen Ausdruck ihres Datensatzes, der in einer Notfallsituation vorgelegt werden kann. "Das es in der Praxis funktioniert, dass man es gut eingeben kann und dass die Daten nutzbringend Verwendung finden, das wollten wir natürlich erst einmal wissen", sagte der Minister in einem kurzen Statement für den Online-Videokanal des UKM. Das Sprint-Projekt habe den Nutzen für die Patienten nun aber nachgewiesen.