Medizinische Großgeräte präsentieren sich als leichtes Einfalltor für Hacker, wenn Kliniknetzwerke die Geräte nicht abschirmen. Das ist Ergebnis der Stichprobe einer Gruppe von IT-Sicherheitsexperten an drei Krankenhäusern in den USA. Unter dem Projektnamen "TrapX" fanden sie Anfang dieses Jahres - noch bevor die WannaCry-Attacken 48 Kliniken in Großbritannien lahm legten - mehrere mit Schadsoftware infizierte Großgeräte. Von dort konnten die Computerviren auch auf andere Computersysteme in den untersuchten Kliniken zugreifen.
Unter den mit Viren infizierten Systemen befand sich zum Beispiel ein Röntgengerät, auf dessen Nutzeroberfläche noch Windows NT 4.0 läuft. Das Betriebssystem stammt aus dem Jahre 1996. In einem weiteren Krankenhaus wurde das klinikweite Bildarchivierungssystem (PACS) von einem daran angeschlossenen Magnetresonanztomografen (MRT) infiziert, heißt es in den Präsentationsunterlagen der IT-Spezialisten für eine große IT-Sicherheitskonferenz im Februar in den USA. Die Experten der TrapX-Gruppe folgerten aus ihrer Stichprobe, dass die Gefahr für Gesundheitseinrichtungen weiter hoch ist und durch die Vernetzung von Medizingeräten sogar noch wachsen dürfte.