Patienten werden in nordrhein-westfälischen Krankenhäusern laut einem Medienbericht immer häufiger Opfer von Diebstählen. Nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) stieg die Zahl der Delikte seit 2011 von 4715 auf 6651 im Jahr 2015, berichtet die Rheinische Post. Angaben für das vergangene Jahr lägen noch nicht vor. Experten gingen aber davon aus, dass die Zahl der Fälle vermutlich weiter angestiegen sei.
Die Polizei warne derzeit vor allem vor Dieben, die nach der Operation zugriffen, heißt es in dem Bericht. Sie nutzten die Situation aus, wenn die Patienten für Untersuchungen ihr Zimmer verlassen müssten. Lothar Kratz von der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen machte gegenüber der Rheinischen Post darauf aufmerksam, dass viele Kliniken Patienten vor der Einweisung eindringlich daraufhin hinweisen würden, keine Wertgegenstände mit ins Krankenhaus zu nehmen. Vereinzelt würden Kliniken auch Sicherheitsdienste beauftragen. „Aber wir können die Krankenhäuser nicht zu Festungen machen. Viele Patienten fühlen sich auch nicht wohl, wenn überall Security herumsteht“, erklärte er.
Dass Krankenhäuser zwar eine Obhutspflicht haben, sie jedoch nicht grundsätzlich verpflichtet sind, für die Sicherheit der Wertsachen von Patienten zu sorgen, darauf hatte die Fachanwältin für Medizinrecht Heike Thomae in der Januar-Ausgabe des Fachmagazins f&w hingewiesen. Auch Videoüberwachungen zum Schutz vor Diebstahl seien nur begrenzt zulässig, betonte sie in ihrem Gastbeitrag.