Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will nach der Bundestagswahl am 24. September zügig die Reform der Notfallversorgung angehen. Es sei nötig, „am Beginn der neuen Legislaturperiode einen weiteren Schritt zu gehen“, sagte Gröhe heute bei einem Werkstattgespräch des Sachverständigenrates Gesundheit zur Reform der Notfallversorgung. Der Vorsitzende des Rates, der Frankfurter Professor Ferdinand Gerlach, zeigte sich optimistisch, dass die Vorschläge des Sachverständigenrates in den Koalitionsverhandlungen thematisiert werden.
Konkret schlagen die Gesundheits-Weisen eine einheitliche Leitstelle statt der bisher getrennten Rufnummern 112 und 116117 vor. Dort solle von qualifizierten Ärzten eine Ersteinschätzung vorgenommen werden. Im Krankenhaus sollen die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und die Krankenhäuser gemeinsam Integrierte Notfallzentren (INZ) gründen und tragen, etwa in der Rechtsform einer GmbH, die dann allerdings von den KVen betrieben werden sollen, um „unangemessene Anreize zur stationären Aufnahme“ zu vermeiden. An einem einheitlichen „Tresen“ soll eine Triage stattfinden; Patienten sollen dann entweder in die KV-Struktur oder das Krankenhaus weitergeleitet werden, wobei die Entscheidung Ärzte fällen sollen.
@GKV_SV Vorstand v. Stackelberg skeptisch bzgl eigenst Organisation Integrierte Notaufnahme, einigkeit mit @dkgev
— stephan balling (@stephan_balling) 7. September 2017