Angesichts finanzieller Probleme hat das Josef-Hospital Delmenhorst (JHD) am Freitag ein Schutzschirmverfahren eingeleitet. Darüber hat JHD-Geschäftsführer Ralf Delker am Freitag die Mitarbeiter informiert, teilte die Klinik mit. Das Verfahren stellt das JHD für drei Monate unter einen sogenannten Schutzschirm und bewahrt es für diese Zeit vor Forderungen von Gläubigern. So wird es in die Lage versetzt, einen Sanierungsplan zu erstellen.
„Wir werden jetzt ein belastbares Sanierungskonzept erarbeiten, das unser Haus zukunftsfähig macht“, erklärte Delker auf der Mitarbeiterversammlung. „Mit dem Schutzschirmverfahren verschaffen wir uns Luft und Zeit. Diese müssen wir gemeinsam nutzen, um nach den drei Monaten einen Weg aus dieser Lage aufzeigen zu können“, so Delker. Ziel sei es, das Krankenhaus zu erhalten. Die Löhne und Gehälter aller Mitarbeiter seien für die nächsten drei Monate gesichert. Wie der NDR unter Berufung auf Angaben des Klinik-Sprechers berichtete, könne das Defizit des Krankenhauses bis Ende des Jahres jedoch auf zehn Millionen Euro anwachsen.
Betroffen von dem Schutzschirmverfahren sind nun die beiden Gesellschaften JHD Deichhorst gGmbH und JHD Mitte gGmbH. Die Josef-Hospital Delmenhorst Krankenhaus gGmbH als die eigentlich operativ tätige Krankenhausgesellschaft ist hingegen nicht Teil des Verfahrens und sei von diesem daher allenfalls indirekt betroffen.