Der Arbeitsplatzabbau des insolventen Klinikkonzerns Paracelsus wird neben den Standorten in Karlsruhe und Osnabrück auch die Kliniken in Henstedt-Ulzburg (Schleswig-Holstein), Zwickau und Reichenbach (Sachsen) treffen. Das gab der Generalbevollmächtigte Reinhard Wichels gestern nach einer Mitarbeiterversammlung bekannt, berichtet die Osnabrücker Zeitung (NOZ). In Osnabrück sollen 30 Stellen in der Klinik abgebaut werden, davon 25 im klinischen Bereich und fünf in der Verwaltung. 20 weitere Arbeitsplätze sollen in der Konzern-Zentrale gestrichen werden. Insgesamt werden voraussichtlich rund 400 Arbeitsplätze bei Paracelsus betroffen sein. 190 fallen am Standort Karlsruhe weg, der geschlossen werden soll. Wie es für die anderen betroffenen Kliniken weitergehen soll, will Wichels in den kommenden Tagen mitteilen.
Der Verlust am Osnabrücker Klinikstandort hat nach Angaben des Generalbevollmächtigten zuletzt vier Millionen Euro betragen. Besserung solle durch eine stärkere „Verzahnung“ von ambulanter und stationärer Versorgung erreicht werden. Als zukünftige medizinische Schwerpunkte nannte Wichels die Neurologie, Neurochirurgie, Hals-Nasen-Ohren (HNO), Orthopädie und Augenheilkunde.
Der Paracelsus-Konzern hatte im Dezember Insolvenz angemeldet. Bis Mitte des Jahres soll nun ein Käufer gefunden werden. Bis dahin soll sich die Sanierung auch finanziell auswirken. Für die zweite Jahreshälfte erwartet Wichels wieder schwarze Zahlen.