Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die gesetzlichen Krankenkassen aufgefordert, angesichts der Finanzreserven in Milliardenhöhe ihre Beitragssätze zu ändern. „Der Spielraum ist bei sehr vielen Krankenkassen vorhanden, um die Beiträge zu senken“, sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Geld horten ist nicht Aufgabe der Krankenkassen.“
Die gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Jahr einen Überschuss von 3,1 Milliarden Euro erzielt. Insgesamt belaufen sich die Rücklagen im Gesundheitssystem derzeit auf 28 Milliarden Euro. Wie das RND berichtete, sind laut Gesundheitsministerium Beitragssenkungen um durchschnittlich 0,3 Prozentpunkte möglich. Das würde einer Entlastung um 4,4 Milliarden Euro entsprechen.
Der Sprecher des GKV-Spitzenverbandes, Florian Lanz, wies die Forderungen hingegen zurück. „Allein zum 1. Januar diesen Jahres wurden für über zwölf Millionen gesetzlich Versicherte die Beiträge gesenkt“, teilte er per Twitter mit. „Im Wettbewerb nimmt keine gesetzliche Kasse mehr, als notwendig und sinnvoll.“