Laut einer aktuellen Umfrage sind 70 Prozent der deutschen Ärzte und 62 Prozent der deutschen Pflegenden mit ihrer beruflichen Situation zufrieden. Deloitte hat für eine entsprechende Studie mit dem Titel „Time to Care“ in 14 europäischen Ländern über 1.350 Ärzte und Pflegekräfte in Krankenhäusern nach ihrer Jobzufriedenheit befragt. Allerdings ist der Anteil der sehr oder generell zufriedenen Pflegenden hierzulande im europäischen Vergleich gering. Nur in spanischen Krankenhäusern sind die Pflegenden mit ihrem Berufsalltag ähnlich unzufrieden. Als Gründe für diese schlechten Werte gaben die Befragten eine schlechte Work-Life-Balance, fehlende flexible Schichtverteilung, schlechte Bezahlung, geringe Anerkennung ihrer Arbeit und generell zu wenig Zeit für den einzelnen Patienten an.
Allein 20 Prozent der Ärzte in deutschen Krankenhäusern meinen zudem, dass die Arbeitsmenge kaum zu bewältigen sei, 43 Prozent sehen Schwierigkeiten, allen Aufgaben gerecht zu werden. 66 Prozent der deutschen Pflegenden sehen sich im Berufsalltag schweren und 12 Prozent von ihnen sogar mit kaum zu schaffenden Belastungen ausgesetzt. Kein anderes europäisches Land hat in dieser Umfrage so hohe Werte. Auffällig ist nach Einschätzung der Autoren, dass die Belastung vor allem von Pflegekräften gegenüber der zuletzt 2012 durchführten Studie erheblich gestiegen ist. Die Antworten, denen zufolge die Arbeit relativ oder sehr schwierig zu bewältigen sei, wiesen demnach einen Anstieg um 31 Prozentpunkte auf. Der Hauptgrund liegt nach Meinung der Befragten an der gestiegenen Patientenzahl und der gleichzeitig abnehmenden Mitarbeiterzahl.