Hamburg hat die ersten Ergebnisse zu den Personaluntergrenzen für pflegesensitive Bereiche in Krankenhäusern veröffentlicht. Die Untergrenzen gelten seit Anfang dieses Jahres für die Bereiche Intensivmedizin, Geriatrie, Kardiologie und Unfallchirurgie. Wie die Tageszeitung Welt berichtet, hatte laut den Zahlen der Hamburger Gesundheitsbehörde jedes zehnte Krankenhaus in den ersten drei Monaten dieses Jahres zu wenig Pflegepersonal. Sowohl private als auch öffentliche Träger seien betroffen.
Die Geschäftsführerin der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft (HKG), Claudia Brase, forderte die Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) auf, die Personaluntergrenzen zu überprüfen. Alle Kliniken würden gerne neue Pfleger und Ärzte einstellen, doch der Markt sei leer gefegt, sagte Brase dem Hamburger Abendblatt. Durch die neuen Vorgaben müsse jeden Tag jede Schicht genau dokumentiert werden. "Diese Zeit fehlt den Mitarbeitern für Pflege." Der HKG-Vorsitzende und Asklepios-COO Joachim Gemmel (Konzerngeschäftsführer Asklepios) sagte dem Abendblatt, auch Hamburger Krankenhäuser seien jederzeit in der Lage, die Pflegepersonaluntergrenzen einzuhalten. Dazu müssten jedoch Betten gesperrt und Patienten konsequent abgewiesen werden. Das könne niemand wollen, so Gemmel.