Laut des Verbands müsse eine Entschlackung und Entbürokratisierung der Anforderungs- und Zertifizierungskataloge erfolgen. Demnach müssten die Rahmenbedingungen für die Entwicklung, Erprobung und Einführung digitaler Anwendungen verbessert werden. Als problematisch erachtet der BVITG die Ausweitung der Spielräume für Krankenkassen zur Entwicklung eigener digitaler Angebote. "Zwar ist es grundsätzlich opportun, den Gestaltungswillen der Krankenkassen zu nutzen, dennoch bleibt primäre Aufgabe der Industrie, innovative Lösungen zu entwickeln und anzubieten. Nur so kann letztlich auch ein Wettbewerb von marktgerechten Anwendungen zu Gunsten der Patienten sichergestellt werden", sagte Chris Berger, Referent Politik BVITG, im Gespräch mit BibliomedManager.
BibliomedManager
Digitale Versorgung-Gesetz
Vor gut einem Monat hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) seine Pläne für die weitere Digitalisierung des Gesundheitssektors vorgestellt. Vor allem die Kassenseite sprach ihr Lob zum Referentenentwurf aus. In einer kürzlich veröffentlichen Stellungnahme sieht der Bundesverband Gesundheits-IT (BVITG) hingegen erheblichen Anpassungsbedarf am vorgelegten Referentenentwurf.
Der Wegfall der elektronischen Gesundheitsakte wird vom Verband als kritischer Einschnitt in die Wahlfreiheit der Patienten bewertet. Der BVITG fordert neben dem politischen Gestaltungswillen auch eine nationale Koordinierungsstelle E-Health Deutschland. Nur dann könne das Ineinandergreifen der komplexen Regelungen und Fristen zur Einführung der Konnektoren und Telematikanwendungen sichergestellt werden.
Die gesamte Stellungnahme hat der BVITG auf der Webseite des Verbandes veröffentlicht.