Die Viactiv Krankenkasse hat sich für einen Wettbewerb unter den Krankenkassen ausgesprochen, der stärker auf Qualitätsfragen und weniger auf niedrige Zusatzbeiträge abzielt. Das machten Vertreter der Krankenkasse in der vergangenen Woche bei einem Pressegespräch in Berlin deutlich. Sie sprachen sich dafür aus, im geplanten Nationalen Gesundheitsportal der Bundesregierung einen auch für Laien verständlichen Kassenvergleich zu ergänzen. Hier sollten nach den Vorstellungen der Viactiv auch Indikatoren zu den Leistungen der Kassen einfließen: etwa dazu, wie schnell eine Kasse das Anliegen des Versicherten bearbeitet und wie gut dies abläuft – etwa mit Blick auf den Umgang mit Beschwerden.
In der öffentlichen Wahrnehmung der gesetzlichen Krankenkassen nehme der Faktor Qualität nach wie vor eine nachrangige Rolle ein, kritisierte der Viactiv-Vorstandsvorsitzende Reinhard Brücker. Im Wettbewerb unter den Kassen gehe es in erster Linie um niedrige Zusatzbeiträge und den Vergleich von Satzungsleistungen. "Der Beitragssatz ist nicht das Mittel der Vergleichbarkeit", so Brücker. Stattdessen müsse es um Qualitätsmaßstäbe und Indikatoren, die die Leistung einer Kasse abbilden, gehen.
Die Viactiv etwa veröffentlicht Fallzahlen zu Widersprüchen. So lehnte die Krankenkasse im vergangenen Jahr von etwa einer Million Leistungsanträgen rund 21.000 ab. Etwas weniger als ein Fünftel der Versicherten legten dagegen einen Widerspruch ein.