Die Landesregierung von Thüringen wird möglicherweise dem Universitätsklinikums Jena (UKJ) finanziell unter die Arme greifen. Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee und Finanzministerin Heike Taubert (beide SPD) haben sich auf eine finanzielle Unterstützung "im höheren zweistelligen Millionenbereich" verständigt, teilte das Thüringer Wissenschaftsministerium mit. Mit der Finanzspritze sollen mögliche zusätzliche Kosten für das Pflegepersonal abgefedert werden.
Hintergrund für den Vorstoß sind die derzeitigen Verhandlungen zwischen dem Uniklinikum und der Gewerkschaft Verdi. Die Verhandlungspartner haben sich mittlerweile angenähert und Eckpunkte festgelegt: Es soll unter anderem eine feste Personalbesetzung pro Patient pro Schicht geben. Dazu müsste die Uniklinik weitere Pflegekräfte einstellen. Dass die beiden SPD-Politiker jetzt mit der Idee nach vorne preschen, dürfte auch an den Landtagswahlen am kommenden Sonntag liegen.
Damit durch die zusätzlichen Kosten keine Nachteile für das UKJ entstünden, solle der Freistaat Thüringen für einen finanziellen Ausgleich sorgen, so Tiefensee. Er schlägt vor, das UKJ bei seinen Zins- und Tilgungszahlungen für den derzeit kreditfinanzierten Eigenanteil von Baumaßnahmen zu entlasten. Das rot-rot-grüne Landeskabinett muss dem Vorschlag noch zustimmen.