75,8 Prozent der 5,6 Millionen Arbeitskräfte im Gesundheitswesen sind Frauen. In Führungspositionen sind sie jedoch unterrepräsentiert: Jede dritte Führungsposition ist in weiblicher Hand, in Top-Management-Positionen liegt der Anteil bei 15 Prozent. Auch ist ein deutliches Ost-West-Gefälle zu erkennen – in den östlichen Bundesländern behaupten sich mehr Frauen erfolgreich an der Spitze. Das hat die PwC-Studie "Frauen in der Gesundheitswirtschaft" ergeben.
Spitzenreiter im Top-Management ist der Bereich Politik und Behörden. Hier besetzen Frauen rund 44 Prozent der Leitungspositionen, besonders in Ostdeutschland ist das Verhältnis von Männern und Frauen nahezu ausgeglichen. Schlusslicht hingegen sind die Krankenkassen, bei denen lediglich ein Zehntel der Stellen in weiblicher Hand ist.
Weitere Zahlen:
- In Kliniken sind Frauen mit einem Anteil von 35 Prozent in Führungsebenen vertreten, bei Häusern in privater Trägerschaft sind es sogar 38,6 Prozent. Die meisten sind in der Pflegedienstleitung, OP-Leitung oder im Qualitätsmanagement.
- Pharmaindustrie und MedTech-Unternehmen: 15 Prozent
- Verbände, Interessenvertretungen und wissenschaftliche Institutionen: 32 Prozent
Gezielte Frauenförderung in Unternehmen ist daher notwendig; auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen, heißt es weiter in der Studie. Das vom Unternehmen initiierte Netzwerk "women&healthcare" fordert eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Familie, zum Beispiel durch flexible Arbeitszeitmodelle, digitale Innovationen und betriebliche Angebote zur Kinderbetreuung.
Das Netzwerk hat das Ziel, Frauen den Weg an die Spitze zu ebnen und den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen. Die Plattform wurde 2014 ins Leben gerufen und richtet sich an Entscheiderinnen, aber auch an Frauen, die am Anfang ihrer Karriere stehen.