In den vergangenen Tagen haben Schutzmasken und Handschuhe die Kliniken und Arztpraxen erreicht. Seit Anfang März bemühe sich das Bundesgesundheitsministerium, medizinische Schutzausrüstung zentral zu beschaffen und an die Bundesländer zu verteilen, <link https: www.aerzteblatt.de nachrichten coronakrise-erstes-schutzmaterial-erreicht-die-aerzte external-link-new-window>schreibt das Ärzteblatt. Die Produkte werden an die Länder weitergeleitet, die die Verteilung übernehmen. Die Anzahl richte sich dabei nach der Einwohnerzahl des jeweiligen Bundeslandes.
Erste Lieferungen sind am Freitag in Baden-Württemberg angekommen. Jeweils 300.000 Schutzmasken und Handschuhe werden nun an Stadt- und Landkreise, Universitätskliniken sowie das Innen- und Justizministerium verteilt. In Nordrhein-Westfalen verkündete der Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, dass es gelungen sei, rund 800.000 Masken zu bekommen. Die zunehmende Infektionsrate in Nordamerika wirke sich jedoch auf die Beschaffungssituation aus.
In Niedersachsen sind am Samstag rund 400.000 Atemschutzmasken aus China angekommen, <link https: www.ndr.de nachrichten niedersachsen braunschweig_harz_goettingen external-link-new-window>berichtet der NDR. Sie wurden demnach von Volkswagen bestellt und sollen an den Bund und Niedersachsen verteilt werden. Der Konzern hat nach eigenen Angaben auch Handschuhe, Desinfektionsmittel, Fieberthermometer, Schutzbrillen und Schutzanzüge bestellt, die gespendet werden sollen, heißt es weiter.
Wie die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) mitteilt, herrsche in Arztpraxen des Bundeslandes nach wie vor ein "eklatanter Mangel" an Schutzausrüstung und Desinfektionsmitteln. Die von der Bundesebene angekündigten Lieferungen sei bislang nur in kleinen Einzellieferungen, die teilweise mit Mängeln behaftet sein soll, erfolgt. Man wolle die Ärzte in den Praxen nicht länger vertrösten. "Wir warten täglich auf die Lieferungen vom Bund, aber es kommt praktisch nichts an", kritisiert Vorstand Dr. Wolfgang Krombholz. "Wenn in Bayern nun angeblich eine Million Schutzmasken eingetroffen sind, dann erwarten die Praxen zurecht, dass sie umgehend auch einen beträchtlichen Anteil daran erhalten."