Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) fordert die künftige Bundesregierung auf, die nötigen Schlussfolgerungen aus den Erfahrungen der Pandemie zu ziehen. Vor allem geht es um das Personal und die Finanzierung.
"Die Pandemie legt gnadenlos offen, was im Gesundheitswesen schief läuft", sagt Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler in einer Mitteilung. Die Beschäftigten der Krankenhäuser bräuchten nicht nur lobende Worte, sondern die Gewissheit, dass die Probleme grundlegend angegangen werden. Dass rund 30 Prozent der Intensivbetten nicht zur Verfügung stünden, sei das Ergebnis einer verfehlten Gesundheitspolitik. Hinzu kommt, dass viele Pflegepersonen "ihrem Beruf massenhaft den Rücken gekehrt oder ihre Arbeitszeit auf eigene Kosten reduziert, weil sie es angesichts der enorm gestiegenen Belastung nicht mehr aushalten". Der Teufelskreis aus Überlastung, Berufsflucht und Personalmangel müsse durchbrochen werden, etwa mit der Einführung bedarfsorientierter Personalvorgaben, wie der PPR 2.0, die seit zwei Jahren vorliegt.
Auch für das DRG-System gibt es Kritik aus der Gewerkschaft. Es führe zu gefährlichen Fehlsteuerungen, so Bühler, und müsse durch eine bedarfsgerechte Finanzierung aller Krankenhausleistungen ersetzt werden, inklusive der Vorhaltung von Kapazitäten für außergewöhnliche Ereignisse. Bühler fordert die künftigen Regierungsparteien daher auf, im Koalitionsvertrag die Abschaffung des DRG-Systems zu vereinbaren.