Die Stadt Leipzig will das finanziell schwer angeschlagene Klinikum St. Georg mit bis zu 40 Millionen Euro weiter unterstützen. Wie die Stadt Leipzig mitteilte, belaufe sich der Fehlbetrag im Geschäftsjahr 2023 auf 37,67 Millionen Euro, den die Stadt nun durch eine Kapitaleinlage ausgleichen wolle. Über die finanziellen Hilfen für das Klinikum werde der Stadtrat in seiner April-Sitzung entscheiden.
"Mit einer Erhöhung der Gesellschafterkreditlinie soll dem Klinikum darüber hinaus finanzieller Spielraum im immer enger werdenden Klinikmarkt ermöglicht werden", versicherte die Stadt Leipzig außerdem. Die Gesellschafterkreditlinie werde durch die Stadt auf 200 Millionen Euro erhöht, im März 2023 hätte Leipzig bereits eine Kreditlinie von 100 Millionen Euro genehmigt. Die Rückzahlungsfrist für das Klinikum verlängere sich von 2027 auf den 31. Dezember 2029. Ferner sichere die Stadt die zu erwartenden Baukostenerhöhungen der laufenden Bauinvestitionen des Klinikums von ursprünglich 60 Millionen auf nun 69,7 Millionen Euro ab.
Torsten Bonew, Erster Bürgermeister und Beigeordneter für Finanzen: "Für die Stadt Leipzig und den Haushalt 2024 ist dies natürlich eine enorme Herausforderung. Jeder Euro der jetzt ins St. Georg fließt, ist kreditfinanziert. Wir stellen uns dieser Herausforderung, da es zum jetzigen Zeitpunkt nur die Insolvenz als Alternative gäbe. Aber ich sage auch, dass dies nicht die Regel werden kann. Auf Dauer können wir weder Ineffizienzen des Klinikums noch Fehler in der deutschen Krankenhausfinanzierung als Kommune ausgleichen."
Das Klinikum St. Georg beschäftigt 2.700 Mitarbeiter und befindet sich seit der Covid19-Pandemie in finanzieller Schieflage. Als Gründe dafür werden neben den Energiekosten der Fachkräftemangel und die gesetzlich geforderte stärkere ambulante Behandlung genannt, die zu einer "geringeren Bettenauslastung" führe, "was wiederum die Umsätze sinken lässt", erklärte die Stadt Leipzig.