CDU/CSU
Krankenversicherungen:
- Die Finanzen der gesetzlichen Krankenversicherung – Einsatz von Beitragsgeldern und Wettbewerb der Krankenkassen – stärken.
Pflegeversicherung:
- Update der Pflegeversicherung: stabile Finanzierungsstruktur schaffen für Pflegebedürftige, ihre Angehörigen und die Beschäftigten in der Pflege.
- Ein Finanzierungsmix aus der gesetzlichen Pflegeversicherung, der betrieblichen Mitfinanzierung, Steuermitteln sowie einer eigenverantwortlichen Vorsorge.
- Bezahlbare Pflegezusatzversicherungen sollen die Finanzierungslücke in der Pflege schließen.
- Prüfung einer besseren Absetzbarkeit solcher Modelle als Teil einer nachhaltigen Vorsorge.
- Zusätzliches Konzept, um die Mittel der sozialen Pflegeversicherung bedarfsgerechter einzusetzen, um finanzielle Belastungen der Betroffenen abzufedern.
- Vereinbarkeit von Pflege und Beruf stärken: Vereinfachung mit einem Pflegebudget erreichen, das flexibel für pflegerische Leistungen eingesetzt werden kann.
Sozialversicherungsbeiträge:
- Geringverdiener entlasten und Sozialversicherungsbeiträge auf die 40 Prozent hinbewegen.
- Schaffung eines jährlichen „Sozialstaatstragfähigkeitsberichts“ über die Entwicklung der Sozialkassen.
SPD
Krankenversicherung:
- Termingarantie, Begrenzung finanzieller Belastungen und solidarische Finanzierungsmodelle für mehr Sicherheit und Verlässlichkeit im Gesundheitswesen.
- Wartezeiten und Behandlungsmöglichkeiten zwischen privat und gesetzlich Versicherten beseitigen und eine Termingarantie der Krankenkassen sowie Kassenärztlichen Vereinigungen einführen.
- Bei Nichteinhaltung der Termingarantie sollen sie einen Anspruch auf Beitragsreduzierungen haben.
- Solidarische Bürgerversicherung mit einem beitragsfinanzierten Umlagesystem schaffen: Der Finanzausgleich zwischen den Krankenkassen soll dabei gerechter ausgestaltet werden und auch die privaten Versicherungen sollen zum Risikostrukturausgleich beitragen.
- Die Beiträge der Versicherten sollen sich noch stärker als jetzt an ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit orientieren.
Pflegeversicherung:
- Nebeneinander von gesetzlicher und privater Pflegeversicherung beenden, stattdessen gemeinsames, solidarisch finanziertes Pflegesystem mit sicherer Versorgung, stabilen Beiträgen und Schutz finanzieller Überforderung im Pflegefall.
- Im ersten Schritt so schnell wie möglich die privaten Pflegeversicherungen in den Risikostrukturausgleich zwischen allen Pflegekassen und damit in eine faire sowie leistungsgerechte Finanzierung einbeziehen.
- Die hohen Eigenanteile in der stationären Langzeitpflege durch eine Begrenzung auf 1.000 Euro pro Monat („Pflege-Deckel“) maßgeblich reduzieren.
- Für Menschen, die bereits länger stationär gepflegt werden, Besitzstandsschutz garantieren – eine entsprechende Begrenzung auch für die Heimpflege einführen.
- Bürokratischen Aufwand reduzieren und die Pflegebedürftigen, ihre Angehörigen sowie die Pflegeeinrichtungen entlasten, beispielsweise durch vereinfachte Antragstellung auf Hilfe zur Pflege.
- Klarer Vorrang für die häusliche Pflege.
- Mehr Zeitsouveränität für alle pflegenden Angehörigen und nahestehenden Personen durch die Familienpflegezeit und das Familienpflegegeld – analog zum Elterngeld – einsetzen.
- Beratung, Vernetzung und Anlaufstellen für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen ausbauen.
Bündnis 90/Die Grünen
Pflege- und Krankenversicherung:
- Für eine bezahlbare und gerechtere Kranken- und Pflegeversorgung sorgen.
- Beteiligung aller Versicherten an der Finanzierung.
- Auf dem Weg hin zu einer Bürgerversicherung neben den gesetzlich Krankenversicherten auch die Privatversicherten mit in den solidarischen Finanzausgleich des Gesundheitssystems einbeziehen.
- Auch in der Pflege hin zu einer Pflegebürgerversicherung mit einem Ausgleich zwischen gesetzlicher und privater Pflegeversicherung
- für eine gerechte Beteiligung aller an der Finanzierung des Pflegerisikos.
- Beitragsbemessung reformieren und beispielsweise auch Kapitaleinnahmen zur Finanzierung des Gesundheits- und Pflegesystems heranziehen.
- Schutz der Löhne und Gehälter vor höheren Beitragsabgaben.
- Um freiwillig versicherte, geringverdienende oder in Teilzeit beschäftigte Soloselbstständige besser abzusichern, die Mindest-bemessungsgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung reformieren.
- Sprechstundenanteil für gesetzlich Versicherte erhöhen, damit diese schneller Termine erhalten.
- Entlastung der Pflegebedürftigen.
- Berufliche Freistellungen sollen besser und flexibler möglich sein.
- Den Zugang zur Tagespflege verbessern und Angebote ausbauen.
- Pflegebedürftige sollen Pflege, therapeutische Leistungen oder Unterstützung bei der Haushaltsführung flexibler als bisher in Anspruch nehmen und miteinanderkombinieren können, zum Beispiel in Form eines Pflegebudgets.
- Versicherungen der Rentenbeiträge von pflegenden Angehörigen oder die Beiträge für Empfänger von Bürgergeld angemessener über den Staat finanzieren.
FDP
Krankenversicherung:
- Duales System aus gesetzlicher (GKV) und privater (PKV) Krankenversicherung.
- Einheitskasse (Bürgerversicherung) wird abgelehnt.
- In beiden Versicherungssystemen Wechsel- und Wahlfreiheit der Versicherten stärken.
- Um die ungebremste Leistungsausgabenentwicklung in der GKV in den Griff zu bekommen, sollen in Zukunft die Ausgaben nicht stärker wachsen als die Einnahmen.
- Zusätzlich alle Leistungsausweitungen der letzten zehn Jahre einem Evidenz-, Effizienz- und Wirtschaftlichkeitscheck unterziehen.
- Leistungen, die sich nicht bewährt haben, sollen aus dem GKV-Leistungskatalog gestrichen werden.
- Wer Vorsorge betreibt, verursacht weniger Ausgaben für seine Krankenkasse: Kranken-kassen ermöglichen, für diese Versicherten einen reduzierten Zusatzbeitrag einzuführen.
Pflegeversicherung:
- Befreiung der Pflegeanbieter von doppelten Prüfungen ohne Mehrwert, unnötigen Nachweis- und Dokumentationspflichten und überbordenden Vorgaben.
- Pflegende Angehörige entlasten, indem Pflege und Beruf vereinbarer werden. Niedrigschwellige Beratungsangebote ausbauen.
- Finanzierung der Pflege diversifizieren.
- Das umlagefinanzierte System der sozialen Pflegeversicherung als Teilleistung beibehalten.
- Zur Stabilisierung der Beitragssätze eine kapitalgedeckte Komponente ergänzen.
- Mehr Anreize für private Pflegevorsorge sowie für die Gleichbehandlung von betrieblicher Pflegevorsorge und Betriebsrente schaffen.
- Sozialabgaben nicht über das Niveau von 40 Prozent steigen lassen.
- Kapitalgedeckte Elemente in der gesetzlichen Rentenversicherung und der sozialen Pflegeversicherung.
Linke
Gesundheits- und Pflegeversicherungen:
- Eine solidarische Pflegevollversicherung soll alle pflegerischen Leistungen abdecken – ohne Eigenanteil –, von allen Bürgern finanziert werden und die Kommunen sowie Bevölkerung finanziell entlasten.
- Die Beitragsbemessungsgrenze fällt weg.
- Auch auf Einkommen aus Kapitalerträgen und andere Einkommensarten müssen Beiträge gezahlt werden.
- Privatversicherte werden in die gesetzliche Krankenversicherung einbezogen, sodass der Beitrag für die Krankenversicherung von derzeit 17,1 auf etwa 13,3 Prozent des Bruttolohns sinkt.
- Pflegende Angehörige erhalten Geldleistungen und Rentenpunkte.
- Neben dem Pflegeunterstützungsgeld für alle Beschäftigten sechs Wochen Freistellung bei vollem arbeitgeberfinanziertem Lohnausgleich beim ersten Auftreten eines familiären Pflegefalls.
- Wohnortnahe, nichtkommerzielle und von einer solidarischen Pflegevollversicherung abgedeckte professionelle Tages- und Kurzzeitpflege sowie unbürokratisch zugängliche Entlastungsangebote.
BSW
Krankenversicherung:
- Ende der Zweiklassenmedizin, die Kassenpatienten schon bei der Terminvergabe systematisch benachteiligt und ihnen immer mehr Kosten aufbürdet, die eigentlich von der Allgemeinheit zu tragen wären.
- Abschaffung der Zusatzbeiträge und die Einführung einer Bürgerversicherung, in die alle Bürger nach ihrem Einkommen einzahlen und grundsätzlich gleiche Leistungen auf dem Niveau der höchsten medizinischen Standards erhalten.
- Notwendigen Zahnersatz und Sehhilfen Vollständig in den Leistungskatalog der gesetzlichen Gesundheitsabsicherung zurückholen.
AfD
Kranken- und Pflegeversicherung:
- Beitragsfreie Mitversicherung der Bürgergeldempfänger, die zukünftig vollständig aus dem Bundeshaushalt kommt.
- Krankenversicherungsbeiträge durch eine Zusammenführung von Kranken- und Pflegeversicherung sowie die Vereinfachung der Selbstverwaltungsstrukturen bei Kassenärzten, Krankenhaus-, Rehabilitations- und Pflegedienstleistungen massiv senken.
- Situation der Pflegebedürftigen und Angehörigen erleichtern, indem häusliche Pflege deutlich höher finanziell honoriert wird.
- Ambulante und befristete stationäre Angebote ausweiten.
- Pflegebedürftige, pflegende Angehörige und Pflegekasse entlasten, da weniger und kürzere Heimbetreuungen anfallen.