Der Chef des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) Jürgen Windeler hat die geplante Aussetzung der Nutzenbewertung von Bestandsmedikamenten kritisiert. Die Bewertung werde gebraucht, „um feststellen zu können, ob die vielen zigtausend Arzneimittel auf dem deutschen Markt überhaupt einen Nutzen haben“, sagte er der „Frankfurter Rundschau“. Es müsse systematisch festgestellt werden, welche Medikamente schlecht seien oder besser wirkten als andere Präparate. Diese Transparenz sei der eigentliche Sinn der Nutzenbewertung und nicht die von der Politik suggerierten Einsparungen durch Preissenkungen.
Union und SPD haben im Koalitionsvertrag vereinbart, die erst von der schwarz-gelben Bundesregierung eingeführte Nutzenbewertung für Arzneimittel im Bestandsmarkt zu beenden. In der Folge würde das IQWiG künftig nicht mehr prüfen dürfen, ob diese Medikamente hinsichtlich ihres Nutzens und im Vergleich zu anderen Mitteln ihren Preis wert sind. Für neue Präparate soll aber weiter geprüft werden, ob diese tatsächlich eine Verbesserung gegenüber bereits etablierten Mitteln darstellen und das Ergebnis eine Rolle bei der Preisgestaltung spielt.
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IQWiG-Chef Windeler kritisiert Koalitionsvertrag

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