In Hessen haben sich Kliniken in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft, der Landkreistag, der Städtetag und der Städte- und Gemeindebund zu einer neuen Interessensvertretung zusammengeschlossen: Der Klinikverbund Hessen e. V. will die wirtschaftlichen und politischen Interessen seiner Mitglieder vertreten und hat sich die Erhaltung der Trägerpluralität und die Stärkung der Belange der öffentlich-rechtlichen Krankenhäuser auf die Fahnen geschrieben, sagte der neue Vorstandsvorsitzende Friedel Roosen gestern in Hofheim am Taunus.
Der eingetragene Verein geht aus der Klinikverbund Hessen GmbH hervor, die 2006 gegründet worden war, um sich um die wirtschaftlichen Belange kommunaler Kliniken zu bemühen und eine gemeinsame Plattform für Beratung, Wissensaustausch und Unterstützung durch die Mitarbeiterschulung zu schaffen. „Von jetzt an setzen wir uns noch stärker für die Interessen der öffentlich-rechtlichen Krankenhäuser und ihre Träger ein, um die finanziellen und politischen Rahmenbedingungen für die Erhaltung und Stärkung der öffentlichen Krankenhäuser zu sichern“, sagte Geschäftsführer Arist Hartjes. Sie seien wesentlicher Bestandteil der Daseinsvorsorge, um die flächendeckende Versorgung mit stationären, aber immer häufiger auch ambulanten Gesundheitsleistungen sicherzustellen. Andere Trägergruppen könnten dieses soziale Netz zwar punktuell ergänzen, aber niemals vollständig ersetzen.
Das sähen auch Grundgesetz und Gesetzgeber so, weshalb es umso unverständlicher sei, dass Bundes- und Landesregierungen ihren Finanzierungsverpflichtungen seit Jahren nicht im notwendigen Maße nachkämen. Mit der künftigen schwarz-roten Regierungskoalition in Berlin und einer schwarz-grünen in Wiesbaden bestehe aber eine neue Chance, in dieser zentralen Frage mehr Unterstützung zu erhalten und einen Sinneswandel zu erreichen. Weil dies aber kein Selbstläufer werde, müssten die Kliniken ihre Stimme im Interesse von Beschäftigten, Patienten und Bürgern deutlich vernehmbar und lauter als in der Vergangenheit erheben. Der neu gegründete Klinikverbund sei dafür in Hessen „die richtige Basis“, so Hartjes.

Stärkere Stimme für öffentlich-rechtliche Kliniken in Hessen
